07 Depression

Inhalt: Sollte der Pegel an psychischer Energie noch tiefer und unter den des schweren Defizits fallen, setzen Mechanismen zur Selbstzerstörung verschiedenen Grades ein.

Bereits im schweren psychischen Defizit haben sich Leistung und Lebensgefühl so stark reduziert, dass ein Wiederaufstieg im psychischen Pegel ganz aus eigener Kraft eher unwahrscheinlich ist.

Es ist unbedingt externe Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Nur noch so wenig psychische Energie steht noch zur Verfügung, dass nicht einmal mehr das tägliche Leben abgewickelt werden kann. Für jemand im psychischen Gleichgewicht nicht vorstellbar, was es bedeutet, wirklich keine psychische Energie mehr zu haben.

Eine Bekannte hat erzählt, dass sie in ein psychisches Loch gefallen sei und sich nicht mehr aus der Wohnung traute. Nur im geschützten Raum von Wohnung und ihrem Auto in der direkt verbundenen Garage war es ihr möglich, ihre Ängste eben noch in Grenzen zu halten.

Durch eisernen Willen gelang es ihr mit der Zeit, in ihr Auto einzusteigen und loszufahren, aber nicht, es zu verlassen. Unter übermächtigem Willen zwang sie sich irgendwann, die Autotür zu öffnen und sofort wieder zu schließen, da sie unmittelbar von Ängsten übermannt wurde.

Eines Tages gelang es ihr mit unmenschlicher Überwindung, bei geöffneter Autotür einen Fuß kurz auf den Boden zu setzen und gleich wieder zurückzuziehen und die Tür zu schließen. Am nächsten Tag ein bisschen länger auf dem Boden…

So arbeitete sie sich unter ungeheurer Anstrengung tatsächlich Schritt für Schritt wieder ins Leben zurück.

Wenn man den Menschen als „Investition der Natur“ betrachtet, enthält sein Algorithmus Programmteile, die mittels des Pegels an psychischer Energie seine Effizienz überwachen und bei Unterschreiten eines ‚Minimalpegels‘ die normale Steuerung aufgeben und zwanghafte Mechanismen der Selbstzerstörung einleiten, z.B. lebensgefährliche Risiken einzugehen wie auf Bahnwaggons zu klettern, hirnrissige Rennen zu fahren oder sich sogar vorsätzlich selbst zu verletzen, z.B. sich bis aufs Blut die Haut zu ritzen.

Wird der Mensch in dieser Phase nicht professionell aufgefangen, droht der Suizid, dem oft ein Aufleben in der Stimmung vorangeht, sobald der Algorithmus das Ende der psychischen Qualen beschlossen hat.

Fazit: Bei einem Pegel unterhalb des schweren Mangels wird der den Menschen steuernde Algorithmus zum eigenen Feind, indem er selbstzerstörerische Programmteile in Gang setzt und ohne professionelle Hilfe früher oder später seinen Träger selbst auslöscht.

Bildnachweis:
Oliver Flörke/Shotshop.com                                 Person, Hände vor dem Gesicht