04 Leichtes psychisches Defizit

Inhalt: Das leichte Defizit an psychischer Energie stellt die produktivste Situation des Organismus dar mit Aktivität, Lebensgenuss und hohem Selbstwertgefühl. Zusammen mit attraktiven Zielen ergibt sich ein Maximum an Motivation, persönlichem Engagement und Erfolg.

Bereits ein inneres Bedürfnis wie Hunger oder eine äußere Anforderung mindern den psychischen Pegel und führen zu einer gefühlten Anspannung, weil nun psychische Energie bereitgestellt werden muss, um das Bedürfnis zu decken oder der Aufgabe gerecht zu werden.

Der Algorithmus löst im Maße dieses Defizits Stresshormone aus, um die Anforderung zu bewältigen und den Pegel wieder anzuheben.

Eine fühlbare, aber innerhalb der eigenen Belastungsgrenzen als positiv empfundene Anspannung und Herausforderung wird auch als ‚Eustress‘, als ‚guter Stress‘ bezeichnet. Dieser Belastungsbereich bildet die Grundlage dazu, sein tägliches Leben ordentlich abzuwickeln und dabei genügend psychische Energie zu erwirtschaften.

Denn auch Untätigkeit lässt den Pegel sinken, denn bereits die Grundfunktionen des Organismus bedürfen als ‚Gemeinkosten‘ der psychischen Energie.

An der Bushaltestelle oder in der Schlange beim Bäcker lange warten zu müssen, kostet fühlbar psychische Energie, stresst schließlich und macht ungehalten. Langeweile als Zeitraum ohne Einkünfte an psychischer Energie ist selbst ein nicht zu unterschätzender Stressfaktor.

Nun ließe sich einwenden, dass auch ein leicht abgesunkener Energiepegel sicherlich auch die leistungsstarken, aber energieintensiven oberen Ebenen der verfügbaren Fähigkeiten beeinträchtigen würde.

Im Prinzip ja, wäre da nicht die Motivation für die anstehende Aufgabe, die durch gute Erfolgsaussichten und daraus erwartete Belohnung so stark beflügeln kann, dass sie den Pegel an psychischer Energie sogar bis in die Euphorie hinein anhebt.

Wer für eine Aufgabe wirklich ‚brennt‘, fühlt bei seinem Einsatz selbst dann keine mentale Einschränkung, geschweige denn Stress, wenn er seine Belastungsgrenzen dann und wann überschreitet.

Führt der hoch motivierte Einsatz auch noch zum Erfolg, wird der Organismus durch Belohnungssubstanz geradezu überschwemmt, der Pegel an psychischer Energie schnellt hoch und es entsteht ein ‚Flow‘ hochwertigster weiterer Tätigkeit und zurückfließender Erfolgsempfindung. Bergsteiger berichten z.B. von solchen ‚Flow‘-Erlebnissen.

Der Bereich des leichten Defizits an psychischer Energie, zusammen mit einer starken Motivation, weist die größtmögliche Effizienz auf, stehen doch alle Ressourcen bis hinauf zu den höchsten Ebenen der neuronalen Netze zur Verfügung mit Überblick und Intuition, Kreativität, strategischem Denken, der Fähigkeit, Zusammenhänge herzustellen und so hochwertig zu arbeiten, wie es jedem eben individuell gegeben ist.

Mit ebenfalls erhöhten empathischen Fähigkeiten und guter Kommunikation fällt es vergleichsweise leicht, sich weiter psychische Energie zu erarbeiten und dessen Pegel auf ausgeglichener Höhe zu halten.

Biologisch gesehen arbeiten alle Organe, der Kreislauf wie auch das Gehirn, ohne wirklichen Stress und gut gesteuert, auch das Immunsystem lässt sich mitreißen und fängt nach Kräften alles ab, was dem Organismus Schaden zufügen könnte.

Das Gefühl von Können, Freiheit und Leichtigkeit bietet beste Voraussetzungen, ganz ohne ideologische oder andere mentale Einschränkungen, dafür auf vielfältigste Weise, weiterhin psychische Energie zu gewinnen:

Am Arbeitsplatz kreativ und strategisch denkend, dabei locker und erfolgreich, auch im Umgang mit Kollegen und Untergebenen. Attraktive und tiefergehende soziale Beziehungen mit Respekt, Offenheit und Zukunftsplänen.

Im Freundeskreis verbindlich und unterstützend, auch selbst einmal einen guten Rat oder Unterstützung annehmend, alles ohne Alkohol als tägliche Routine oder gar dem Zwang zu rauchen, das natürliche Selbst nicht durch Drogen verfremdet.

Sport, Reisen, um sich zu entspannen und den Horizont zu erweitern, Hobbies, soziales oder welches Engagement auch immer: Alles in allem ein gutes Lebensgefühl mit hoher Resilienz.

Es ist so viel psychische Energie im Spiel, dass selbst kleinere Misserfolge höchstens dazu anregen, aus diesen zu lernen, aber den Algorithmus selbst nicht ins Wanken bringen können.

Bewusstheit und Verstand ermöglichen eine realistische Wahrnehmung mit einer logischen Kontrolle der Zusammenhänge:

Verstehen statt nur zu wissen oder bloß zu glauben.

Fazit: Noch innerhalb der individuellen Belastungsgrenzen bezeichnet der ‚leichte Mangel an psychischer Energie‘ zusammen mit einer guten Motivation den kreativsten und leistungsstärksten psychischen Bereich mit dem größten Zufluss an psychischer Energie bei fast unendlich vielen Möglichkeiten. Selbstwertgefühl und Resilienz sind hoch.

Bildnachweis:
choreograph/Shotshop.com                                  Fröhliche Gruppe vor Laptop