Kopf statt Autopilot

Der Inhalt des Buches geht auf die Gründe ein, warum auf fast allen Gebieten viel zu viel der kurzsichtige Bauch mit seinen Emotionen wie ein Autopilot regiert und viel zu wenig der Kopf und die Vernunft.

Zu wenig wird im Zusammenhang betrachtet, das langfristige Denken kommt zu kurz. Die Dinge nicht zu Ende zu denken stellt bezüglich der Entwicklung des Menschen in fachlicher, sozialer und politischer Hinsicht ein schwerwiegendes Problem dar.

Mehr Kopf statt Bauch heißt aber nicht, das eigene Verhalten nur noch mit Kopf und Vernunft bestimmen zu wollen, sondern den Kopf als Führungsinstrument zur vernünftigen Selbststeuerung einzusetzen. Der Kopf kann ganz bewusst dem Bauch Auslauf gestatten oder dies auch verhindern, wenn ein solches Verhalten z.B. zu große Risiken beinhalten oder langfristig schädlich sein sollte.

Natürlich hellt das Naschen von Süßigkeiten die Seele auf, aber muss es gleich so viel sein, dass die Hose nicht mehr zugeht? Es geht darum, seine Bedürfnisse ganz bewusst in einem Maße auszuleben ohne dabei Andere oder sich selbst zu ruinieren, einfach um intelligente Lebensführung.

Der Kopf will sich nicht darüber ärgern müssen, dass der Bauch sich wieder einmal „ohne Sinn und Verstand“ durchgesetzt hat und schon wieder eine Tafel Schokolade auf einmal weggeputzt ist und zumindest teilweise auf den Hüften landet, der Bauch wiederum will seine elementaren Bedürfnisse berücksichtigt wissen und nicht gehalten werden wie ein Mönch ohne Klosterwein.

Diesen Zwiespalt der Interessen kann nur ein bewusst gesteuertes Zusammenspiel zwischen Kopf und Bauch überwinden.

Doch kann ein noch so intelligenter Kopf seinen Einfluss nur dann geltend machen, wenn genügend Steuerungsenergie, sprich seelische Energie zur Verfügung steht um überhaupt steuern zu können.

Zu wenig gefühlte Erfolge und zu viel umsonst investierte Energie lassen den seelischen Pegel sinken und führen den Organismus in den Arbeitsmodus „Stress“. Der verbleibende Rest der seelischen Energie wird von der Software immer strenger bewirtschaftet. Komplizierte Denkvorgänge werden wegen zu hohen Energieverbrauchs zurückgefahren und schließlich stillgelegt.

Die Folge: Energie wird vom Kopf abgezogen, man kann nicht mehr denken und der Kopf verliert seinen Einfluss. Emotionen aus dem tiefen Bauch heraus bestimmen das Verhalten immer stärker. Bereits die Regie über „einfache Dinge“ wie Körpergewicht, Ernährung und Bewegung gerät zum Problem, von „komplexeren“ Fragestellungen wie der Umgang mit Stress oder angemessenem sozialen Verhalten ganz zu schweigen.

Was tun? Es ist sicher hilfreich zu wissen, wie das Gehirn Verhalten berechnet, welche Einflüsse übergreifendes und langfristiges Denken begünstigen. Denn nur mehr Vernunft und weniger Bauch können hier eine Verbesserung erreichen.

In meinem Buch wird ein neues Gedankenmodell vorgestellt, das es erleichtert, eigenes und das Verhalten Anderer zu verstehen und richtig damit umzugehen. Das Gedankenmodell unterscheidet sich von bestehenden Sichtweisen durch seine durchgehend logische Struktur, mit der sich auch neue und überraschende Fragestellungen des täglichen Lebens ohne Weiteres bearbeiten lassen.

Kopf und Bauch, ein ewiger Widerstreit..

Es ist nicht leicht. Meist entscheidet der Bauch und der Kopf mit seiner Vernunft hat das Nachsehen. Aber es gibt auch Zeiten, wo der Bauch auf den Kopf hört und sogar bereit ist,  ihn zu unterstützen. Oder kann man solche „Zeiten strategischen Denkens“ gezielt herbei führen?

Selbststeuerung verbessern

Es gibt genügend Erkenntnisse und Erfahrungen, die besagen, dass nicht  Intelligenz allein, sondern noch mehr die Fähigkeit zur Selbststeuerung eine entscheidende Rolle beim Lebenserfolg spielt. Ein alltägliches Beispiel ist der Kampf gegen die Pfunde. Alle Diäten nützen nur begrenzt, wenn die Regie über Kalorienzufuhr und Bewegung ausbleibt.

Der erste Schritt: einmal die alltägliche Routine auf den Prüfstand stellen. Spielräume für strategisches Denken und optimale Lebensführung schaffen. Beruf, Freizeit, Ernährung, Sport und soziale Beziehungen in ein Gleichgewicht bringen.

Warum sollte das so schwer sein? Gewohnheiten folgen wir am liebsten, weil diese wenig Denkenergie verbrauchen. Übergreifend und langfristig zu denken frisst die Energie nur so weg. Und langfristig und übergreifend denken kann nicht jeder. Da gibt es große Unterschiede von Mensch zu Mensch. Ganz zu schweigen davon, solche Gedanken konsequent in die Tat umzusetzen.

Denken ist gut und schön, aber was soll das bringen?

Entscheidend wichtig ist es, seine seelische Energie bestmöglich einzusetzen, da man darin bereits in jungen Jahren aber spätestens im Alter darin merklich begrenzt ist. Als erstes sich klar darüber werden, was wichtig ist:

In sich hineinhören und seine originären Bedürfnisse ausfindig machen

Was will ich wirklich, was ist mir wichtig? Was auch immer innerlich angelegt ist, will sich in das Leben hinein „verwirklichen“ und strebt nach Befriedigung dieser Bedürfnisse – ganz gleich, welcher Art diese sein sollten. Gelingt dies und stellen sich Erfolge ein, werden diese als Belohnung empfunden und heben den seelischen Pegel.

Prioritäten setzen

und lernen diese durchhalten, auch wenn es mal nicht so gut geht. Welche Prioritäten? Aktivitäten, die Erfolg und damit Belohnung versprechen. Wir dienen nämlich im Grunde unserem Belohnungssystem und sind darauf angewiesen, mit diesen Belohnungen unseren seelischen Pegel oben zu halten.

Das „Seelenkonto“ auffüllen

Erfolge sind Einzahlungen auf das Konto, Misserfolge sind Fehlinvestitionen und belasten unser Konto.
Was wir als Belohnung empfinden, ist subjektiv und von Mensch zu Mensch höchst unterschiedlich.