19. Bewusstheit

Inhalt: Bewusstes Verhalten brachte dem Menschen durch die Möglichkeit von gezieltem Abruf und Verarbeitung übergreifender Informationen aus allen Lebensbereichen erhebliche Vorteile in der evolutionären Entwicklung, eine Möglichkeit, sich von ‚automatischen Reaktionen‘ zu lösen.

Bewusstheit ermöglicht nicht nur, Erfahrungen detailliert und aus verschiedenem Blickwinkel zu betrachten, sondern durch die Naturwissenschaft Gesetzmäßigkeiten zu erkennen und daraus Schlüsse für ein vorteilhaftes Handeln in Gegenwart und Zukunft zu ziehen.

Sich einer alltäglichen Situation bewusst zu sein, bedeutet für den Algorithmus des Gehirns, diese Szenerie wahrnehmen und gezielt analysieren zu können, um ein bestmögliches Verhalten zu berechnen. Bestmöglich bedeutet, möglichst viel psychische Energie daraus zu schöpfen oder so wenig wie möglich davon zu verlieren.

Bedrohliche Szenarien hingegen erfordern meist schnelle Entscheidungen wie Kampf oder Flucht, und können nur von unbewussten Schichten in dieser Schnelligkeit getroffen werden.

ChatGPT (Juli 2023) beschreibt ‚Bewusstsein‘ folgendermaßen:

  1. Globale neuronale Aktivität: Bewusstsein wird oft mit einer globalen Aktivität im Gehirn in Verbindung gebracht, bei der verschiedene Regionen zusammenarbeiten, um eine integrierte Wahrnehmung zu erzeugen. Dies wird manchmal als „neurologische Korrelate des Bewusstseins“ (NCC) bezeichnet.
  2. Neuronale Synchronisation: Die Synchronisation der Aktivität zwischen verschiedenen Gehirnregionen könnte eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Bewusstsein spielen. Wenn verschiedene neuronale Netzwerke effektiv miteinander kommunizieren, kann dies zu einer globalen Verarbeitung von Informationen führen, die als bewusste Wahrnehmung erlebt wird.
  3. Integrierte Informationen: Ein weiterer Ansatz besagt, dass Bewusstsein aus der Integration von Informationen über verschiedene Teile des Gehirns entsteht. Dieser Ansatz, bekannt als „Integrated Information Theory“ (IIT), postuliert, dass das Bewusstsein dann entsteht, wenn ein System in der Lage ist, hochgradig vernetzte Informationen zu integrieren.

Zu einem dem obigen entsprechenden Ergebnis kommt auch das vorliegende Gedankenmodell aus der Psycho-Mathematik: Wenn genügend psychische Energie bis hinauf zu den obersten Schichten der neuronalen Netze zur Verfügung steht, also im psychischen Zustand ausgeglichen, arbeiten alle neuronalen Netze von einer obersten Instanz, der ‚bewussten Schicht‘ aus gesteuert auf allen, hier symbolischen vier Ebenen zusammen:

Belegung und Qualität der ‚bewussten Schicht‘, diese auch ‚Bewusstheit‘ oder auch ‚Ich‘ genannt, kann von Mensch zu Mensch bereits sehr unterschiedlich ausgeprägt sein.

Abruf und Verarbeitung von Informationen aus allen Schichten und Bereichen werden daher individuell mehr oder weniger gut vonstattengehen, die Bewusstheit eine abgestufte Qualität aufweisen.

Die oberste, bewusste Schicht erscheint weit verästelt und umfasst wie eine ‚Über-Verkabelung‘ ein Großteil der Gehirnareale. Ihre Impulse müssen größere Strecken zurücklegen und sind daher langsam im Vergleich zu den kurzen Wegen innerhalb der eng gepackten unteren Schichten.

Nicht alle Schichten sind vom Verstand her ohne Weiteres zugreifbar. Gerade im starken psychischen Mangel wird der Algorithmus einen Zugriff auf besonders belastende Erinnerungen verwehren, um den Pegel nicht noch tiefer fallen zu lassen.

Besonders langsam zeigt sich die bewusste Überlegung durch die Varianten, die die bewusste Schicht durchzuspielen hat, um bei so zahlreichen Einflussgrößen aus so vielen Bereichen noch ein positives und zugleich energiesparendes Ergebnis für den psychischen Haushalt zu erreichen:

Bereits eine Tube Tomatenmark zu kaufen und das bei einem Angebot von über 20 Sorten, Größen und Designs, stellt ungeahnte Anforderungen an den Algorithmus für seine Entscheidungstätigkeit. Besser, sich einmal auf eine Sorte festzulegen (der schmeckt mir am besten..) und sich den hohen Entscheidungsaufwand fortan zu ersparen: Ist das bereits ‚Tomatenmark-Rassismus‘?

Bereits im leichten psychischen Defizit wird eine große Auswahl zum Stress.

Je mehr Informationen und Einflussgrößen, desto zahlreicher die Deutungs- und Verhaltensmöglichkeiten. Zudem sind Situationen in der Regel nicht statisch wie beim Tomatenmark, dessen Varianten man sich in Ruhe betrachten und sich dann für die eine oder andere entscheiden kann, sondern entwickeln sich in Form von Szenarien:

Das oberste neuronale Netz arbeitet deshalb höchst ‚fluide‘, d.h. es greift einmal auf die einen, dann wieder auf die Erfahrung anderer Netze auf verschiedenen Schichten zu, um den Verlauf der Szenerie zu verfolgen und fließend die bestmöglichen Schlüsse für das weitere Verhalten daraus zu ziehen.

Was soll ich bloß für den Theater-Abend heute anziehen?

Bei hohem Pegel an psychischer Energie lassen sich diese ‚freien‘ Gedankengänge bewusst lenken und erlauben dem Gehirn, eine große Vielfalt an Verhaltensmöglichkeiten durchzuspielen. Die bewusste Schicht repräsentiert die Persönlichkeit als Ganze. Da im Status ‚ausgeglichen‘ die Ressourcen aller Netze zur Verfügung stehen, ergibt sich dabei auch ein Maximum an individuell möglicher Intelligenz.

Ein Problem bei Entscheidungen stellt die Wichtung der verschiedenen Einflussgrößen dar:

Das Kleid wäre schön für heute abend, aber ist es im Theater nicht zu kühl dafür?

Bei hohem psychischem Pegel gelingt eine bewusste Abschätzung und eine Lösung des Problems am besten: Das leichte Kleid ja, aber ein warmes Jäckchen dabei..

Wenn man bedenkt, dass jede Aktivität eines neuronalen Netzes nicht nur chemische, sondern auch psychische Energie benötigt, lässt sich schlussfolgern, dass ein dauerhaft bewusster Betrieb des Gehirns über alle relevanten neuronalen Netze hinweg schlichtweg untragbare Mengen an chemischer und psychischer Energie verschlingen würde. Diese aufzubringen würde große Reserven in Form eines hohen psychischen Pegels erfordern, der in der Praxis sicher nicht zu jeder Zeit und in jeder Situation gegeben ist.

Und wenn nun der psychische Pegel fiele und nicht mehr genügend psychische Energie zum Betrieb der obersten Schichten zur Verfügung stünde und deren Funktion weithin eingeschränkt oder gar gänzlich ausfallen würde?

Nun würden die neuronalen Netze der zweiten Schicht in Konkurrenz treten: Jenes Netz, das durch die vorliegende Situation am stärksten betroffen wäre, würde aktiv werden, die weniger aktiven Netze blockieren und sich die Alleinherrschaft für diesen Fall holen (Eric Kandel: ‚Auf der Suche nach dem Gedächtnis‘).

Das ehedem ‚ganzheitliche Ich‘ würde mit sinkendem psychischem Pegel in ‚Teil-Ichs‘ verschiedener Stufen mit jeweils eigener Interessenlage zerfallen.

Leicht zu beobachten, wenn sich ein Mensch in einer ihm bisher unbekannten Szenerie bewegt, die ihn ein bisschen verunsichert, beispielsweise in einer Feierlichkeit mit mittelalterlichen Kostümen: Allein schon eine werthaltig-auffällige Kleidung als ‚Fürst‘ wird genügen, seinen fiktiven ‚Untergebenen‘ fürstlich zuzunicken und deren Gehorsam huldvoll entgegenzunehmen..

Das eher labile ‚Ich‘ kann sich recht leicht in fast beliebige Rollen seiner ‚Teil-Ichs‘ aufspalten.

In eine Machtposition gelangt, vor allem, wenn er diese in keiner Weise verantwortlich ausfüllt und dies ihn verunsichert, bringt oft völlig unbekannte bis hin zu desaströsen Charaktermerkmalen seiner untersten Schichten zum Vorschein.

Würde in einer Firma der Geschäftsführer längere Zeit ausfallen, würde – falls nicht vorher geregelt – die zweite Reihe unter sich ausmachen müssen, wer die nun fehlende Führungsfunktion für die gesamten Betriebsabläufe übernehmen soll. Das ‚Sagen‘ holt sich, wer sich dabei durchsetzt, sei es die ‚Produktion‘ oder eher der ‚Vertrieb‘, und repräsentiert trotz seines in der zweiten Schicht eingeschränkten Horizonts dennoch das ‚Ganze‘.

Ändern sich die Umfeldbedingungen, wird sich vielleicht auch das bisher blockierte Netz die Entscheidungsmacht holen und seinerseits das bisher dominante Netz kaltstellen können.

Auf der individuellen Ebene wiederum können so je nach Szenerie ganz verschiedene Charaktermerkmale ein und derselben Persönlichkeit zum Zuge kommen: In der zweiten Reihe unterwürfig, als Chef machtbesessen.

Der ‚zweiten Schicht‘ ist oft nicht bewusst, dass ihre Tätigkeit lediglich auf Teilaspekten beruht und übergeordnete Gesichtspunkte der ‚ersten Schicht‘, z.B. eine übergreifende und langfristige Strategie, möglicherweise nicht mehr berücksichtigt werden. Die nun herrschende zweite Schicht hält sich indes trotz starker Beschränktheit für ‚das Ganze‘. Wie das?

Das ‚Ideal‘

Wären alle Schichten der neuronalen Netze in allen Lebensbereichen aktiv und würden ihre Beiträge liefern, ergäbe sich auf dem inneren Bildschirm ein bewusstes, natürlich immer noch höchst individuell geprägtes, ‚ideales‘ Abbild der Schwelle als Ebenbild einer ‚objektiven Realität‘.

Die Realität

In der Praxis jedoch und nach dem Prinzip ‚Nobody is perfect‘ werden obere neuronalen Schichten je nach Veranlagung und Training mehr oder weniger gut ausgeprägt sein und nur noch ungenaue Ergebnisse erwarten lassen:

Die Höhe des roten Pfeils ließe sich auch als mentalen ‚Horizont‘ deuten, der jedoch in verschiedenen Szenarien des wirklichen Lebens je nach Begabung und Übung sehr verschiedene Höhen annehmen und erheblich fluktuieren kann. Der Eine kann dieses, der Andere jenes besser.

Mit sinkendem ‚mentalem Horizont‘ geht auch die Fähigkeit zu bewussten Aktionen verloren, das Verhalten wird nach und nach durch den ‚Autopiloten aus dem Bauch heraus‘ bestimmt.

Und dass der Mensch seine mit sinkendem mentalem Horizont ebenfalls begrenzte Sicht für die vollständige Realität hält, ist auch kaum verwunderlich: Ohne klare Bewusstheit ist eine Selbsteinschätzung nicht möglich. Erst mit einem äußeren Bezug oder im Vergleich zu Anderen würden Defizite bezüglich ‚höherer Schichten‘ offenbar.

Was seine Wahrnehmung dem Menschen auf seinem ‚inneren Bildschirm‘ präsentiert und sei dies ein noch so verfremdetes Zerrbild der ‚objektiven‘ Realität, gilt für ihn als ganze und allgemeingültige Wirklichkeit.

In der täglichen Praxis zieht ein niedriger mentaler Horizont, sei dieser nun genuin oder durch psychischen Mangel verursacht, doch erhebliche Folgen im Umgang mit anderen Menschen nach sich: Die Geburtsstunde der Ideologie mit ihrem eingeschränkten Denk-Horizont, dem Betroffenen selbst nicht bewusst, der sich trotz ‚Dummheit‘ ganz selbstverständlich für ’normal‘ und wissend hält – und seine beschränkte Weltsicht aggressiv verteidigt.

Denn mit ausgedünnten oberen Schichten vermag der Ideologe höherwertige ‚strategische‘ Zusammenhänge nicht mehr zu erkennen, andere Menschen, deren obere Schichten noch arbeiten und denen höhere Anforderungen keine Probleme bereiten, werden als lästig oder gar als Bedrohung wahrgenommen.

CORONA stürzte gerade Menschen mit bereits niedrigem psychischem Pegel und dadurch niedriger Resilienz in tiefe Ängste, die höhere Denkschichten blockierten und damit den mentalen Horizont sehr tief fallen ließen.

Der mentale Graben zwischen Impfgegnern und denen, die sich aus eigener Einsicht impfen ließen, wurde schließlich so tief, dass eine Verständigung bei solch großem Unterschied im mentalen Horizont nicht mehr möglich war.

Beide Seiten empfahlen sich gegenseitig den Gang zum Psychiater.

Denn rationale Argumente trafen bei den Impfgegnern auf leere obere Schichten und lösten dort wegen Überforderung weitere Ängste und als deren Folge Aggressionen aus, die auf niedrigstem mentalem Niveau auch das Urprogramm ‚Sündenbock‘ in Gang setzten:

„Reiche Eliten wollen uns vergiften und versklaven, begehen in dunklen Verliesen schlimmste Verbrechen“. Abstruse Fantasien sind alles, wozu ein in seinen oberen Schichten ausgedünntes Gehirn mit seiner geradezu ‚unterirdischen‘ Intelligenz noch fähig ist.

Wenn obere, strategische Schichten ausfallen, können nicht nur Feinheiten nicht mehr berücksichtigt werden, auch die Fähigkeit, übergreifende Zusammenhänge aus vielen Einflussgrößen herzustellen, geht verloren.

Ohne sich dessen bewusst zu sein, flüchtet sich die überforderte ‚zweite Schicht‘ in Ideologien, indem sie die Wahrnehmung verzerrt und variable Einflussgrößen einfach als unverrückbar festzurrt: „Atom ist schlecht und muss weg, dann muss ich davor keine Angst mehr haben und mir auch keine Gedanken mehr machen…“ Seinen Blickwinkel einzuschränken, nicht mehr alle Einflussgrößen zu berücksichtigen, heißt aber auch, seine mögliche Intelligenz nicht mehr auszuschöpfen: Unklugheit nimmt ihren Lauf…

Im Hinblick auf das Maß an Bewusstheit von Mensch und Tier wird man sich fragen, unter welchen Bedingungen sich Bewusstheit überhaupt ausbilden konnte.

Das Gehirn mit seinen zahlreichen neuronalen Netzen unterliegt mannigfachen einschränkenden Faktoren: Die Hardware selbst, die Neurone, Synapsen und unterstützende Komponenten bedürfen zum Betrieb des Organismus und der Berechnung des Verhaltens der stetigen Versorgung mit chemischer und psychischer Energie.

Eine konstant gute Versorgung des Gehirns mit Nähr- und Aufbaustoffen ist aber nicht selbstverständlich, da eine gute Nahrungssituation weder im Verlauf eines Jahres noch über die Jahre hinweg alles andere als kontinuierlich und garantiert war. Missernten und Hungersnöte dürften die Versorgung des Gehirns allein schon mit dem Fehlen von Bausteinen für seine Erhaltung stark beeinträchtigt, wenn nicht gar eng begrenzt haben.

Durch den Gebrauch des Feuers wurde zwar der Wirkungsgrad der Versorgung mit lebenswichtigen Proteinen erhöht, indem die Nahrung nun aufgeschlossen und für den Organismus besser verwertbar wurde.

Auch die Entwicklung einer systematischen Vorratshaltung, z.B. mit eingelegten Eiern, geräuchertem Schinken, haltbaren Würsten und konservierten Früchten konnte zur Verstetigung der gehirnlichen Versorgung mit Proteinen und Vitaminen beitragen.

Tiere bewegen sich ständig in einem engen Korridor zwischen Fressen und gefressen werden:  Verfügbare Nahrungsmenge und Raubtiere sorgen dafür, dass die Population begrenzt bleibt.

Um sich als Mensch echtes Bewusstsein mit langsamem Denken leisten zu können, musste der Korridor der Existenz nach oben und unten erweitert werden:

Nach oben, indem man nach und nach Raubtieren und Krankheiten Herr wurde, nach unten, indem man durch Technik, Waffen, systematische Jagd, Landwirtschaft und Viehzucht der Forderung nach Stetigkeit vor allem der Proteinversorgung des Gehirns Rechnung tragen konnte.

Der Mensch selbst hat die ursprünglich engen Wände seines Lebenskorridors nach oben und unten weggedrückt und ist durch wissenschaftliches Denken und Technik selbst zum obersten Raubtier geworden.

Für den Menschen bedeutet die Fähigkeit zur Bewusstheit im Prinzip einen enormen evolutionären Vorteil.

Mensch: Es ufert aus…

Wenn er doch nur seinen bewussten Verstand und die Denkfähigkeit auf ‚höheren Schichten‘ auch einsetzen würde! Doch dies ist viel zu selten der Fall: Denn bereits geringe psychische Defizite dünnen den vielgepriesenen Verstand aus und machen regressiven Urprogrammen Platz.

Da sich der heutige Mensch oft in mehr oder weniger starken psychischen Mangelzuständen befindet, indem er sich in einem ebenso engen Korridor z.B. zwischen Ansprüchen am Arbeitsplatz und solchen im privaten Bereich ‚kanalisiert‘ und überfordert fühlt, werden die ‚höheren Schichten‘ ebenfalls nur selten zum Zuge kommen können und strategisches Denken auf der Strecke bleiben.

Vielleicht kann er ungünstige Entwicklungen (Klimawandel) eben noch erkennen, ist aber nicht mehr fähig, diese realistisch zu analysieren und darauf zeitnah und der Situation gemäß angemessen zu reagieren. Angstbedingte Ideologie als entwicklungshemmende Facette der Dummheit soll dann als Anker und feste Orientierung für einen darniederliegenden Verstand dienen.

Für den Menschen trotz Verstand und genügendem Wissen üblich abzuwarten, bis sich eine lang absehbare ungünstige Entwicklung bis zur schweren Krise hochgeschaukelt hat und dann angstgesteuert und kopflos, ohne Übersicht und weit unverhältnismäßig darauf zu reagieren. Mehr gibt ein Gehirn im psychischen Mangel nicht mehr her…

Denn die mentalen Fähigkeiten des Menschen sind eben nicht so weit entwickelt, dass er fähig dazu wäre, systematisch und professionell vorzugehen und schon gar nicht, sich aus eigener Einsicht in den Lauf der Natur einzufügen, nämlich als erste Forderung seine schiere Anzahl in tragbaren Grenzen zu halten, Ressourcen, wie in der übrigen Natur auch, als Kreislauf-Güter zu betrachten und sich im Gleichgewicht mit der Natur zu entwickeln.

Stattdessen überschwemmt der Mensch die Erde mit seinesgleichen, vermehrt sich ohne Sinn und Verstand, betrachtet die Natur als kostenlosen Selbstbedienungsladen, drängt sie unnachsichtig zurück, nützt sie bis zum Letzten aus und wundert sich dann über die Folgen: Klimawandel und wie in der Menschheitsgeschichte zahlreich demonstriert, massive Wanderungsbewegungen mit Kampf untereinander um die schwindenden Ressourcen Wasser, Nahrung und ein lebensfreundliches Umfeld, beispielsweise.

Fazit: Bewusstheit bietet dem Menschen große evolutionäre Vorteile: Während ein Tier sein Leben in einem engen Korridor zwischen Hunger und Gefressen werden abwickeln muss, hat der Mensch den Korridor bewusst nach oben und unten erweitert, hat sich der Natur bemächtigt und ist zum Ober-Raubtier aufgestiegen.

Ausgerechnet das Lebewesen mit Geist und Bewusstsein fällt ganz aus der Reihe…

Allerdings ist Bewusstheit als neuronales Netz der obersten Schichten hoch empfindlich gegen Defizite im psychischen Pegel, so dass bereits unter üblicher Belastung nur ein Bruchteil der täglichen Lebensäußerungen tatsächlich bewusst abgewickelt werden kann.

Der Mensch hat auch nicht annähernd den mentalen Entwicklungsstand erreicht, sich aus Einsicht in die natürlichen Abläufe einzubinden und wird die Folgen der Naturzerstörung zu tragen haben.